Jeder von uns hat schonmal etwas gegessen, obwohl es ihm nicht schmeckt! Also wirklich jeder!
Das neue, hippe Restaurant hat geöffnet und man hat endlich einen Tisch bekommen. Schwupps was interessantes bestellt und irgendwie merkt man, bei der Hälfte, dass es eigentlich gar nicht so dolle schmeckt. Aber jetzt wird aufgegessen. Man hat ja schon dafür bezahlt.
Ein anderes Beispiel ist der BER oder Stuttgart 21. Man zieht durch. Egal, welche Hindernisse in den Weg kommen, man zieht das Projekt auf Gedeih und Verderben durch. Zu viel wurde schon investiert. Das soll ja nicht alles umsonst gewesen sein!
Was uns hier leitet ist der Endowed Progress Effekt. Je mehr wir schon investiert haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir das Projekt auch zu Ende führen.
Den Fortschrittsbalken kennt jeder von Online-Umfragen. Aber auch wie oben im Titelbild zu sehen, kann man diesen nutzen um zu zeigen, wie viel noch in den Warenkorb muss um eine kostenlose Lieferung zu erhalten. Im Idealfall mit einer Prozentzahl, die das nochmal mehr verdeutlicht.
Man kann den Fortschrittsbalken aber auch im Warenkorb einsetzen um den Kaufprozess besser zu gestalten. Der fertige Warenkorb entspricht dann z.B. 20% Fortschritt. Dann noch die Adresse eingeben und man ist bei 60% Fortschritt. Zahlungsart auswählen und schon ist man bei 90%. Mit dem Kaufbutton erreicht man die 100% und der Kauf wurde getätigt.
Rein nach dem Ich-zieh-es-durch-Effekt, wie man es auch nennen kann, breche ich eher ungern bei 60% ab, weil ich ja schon über die Hälfte geschafft habe.
Warum das alles? Wenn Du zu viele Kunden hast, die den Kaufprozess abbrechen, kann Dir der Fortschrittsbalken helfen, dass diese Kunden motiviert genug sind um den Kauf abzuschließen. Selbst, wenn Du dadurch nur 10% der Warenkorbabbrecher zurück ins Boot holst, hast Du Deinen Umsatz schon erhöht. Und das einfach nur durch einen Fortschrittsbalken. Einfach oder?
Und das ist nur einer von vielen psychologischen Effekten, die Du für Deinen Online-Shop nutzen kannst.